Die Ulmer Universitätsmedizin ist jetzt Standort des Deutschen Zentrums für Kinder- und Jugendgesundheit.

Weitere Details finden Sie hier:
https://www.uni-ulm.de/home/uni-aktuell/article/in-der-kindheit-die-weichen-fuer-ein-gesundes-erwachsenenleben-stellenulm-wird-standort-des-deutschen-zentrums-fuer-kinder-und-jugendgesundheit/

oder hier:
https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/dzkj-entwicklung-eines-wissenschaftlichen-konzeptes-fur-das-deutsche-zentrum-fur-kinder-14197.php


Umweltkontaminanten (Dioxine) in der Muttermilch und Gesundheit im Erwachsenenalter

In einer aktuellen Studie wollen wir uns zusammen mit dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) aus Berlin der Fragestellung annehmen, wie sich das Stillen und die Zusammensetzung der Muttermilch auf die Gesundheit im jungen Erwachsenenalter auswirken.

Seit etwa einem Jahrzehnt wird eine Verminderung der Zahl der Spermien und deren Qualität in der wissenschaftlichen Literatur beschrieben (sogenannte „Spermienkrise“ in Industrieländern). Es ist bekannt, dass das Fortpflanzungssystem im frühen Lebensalter (d.h. dem ersten Lebensjahr) besonders anfällig gegenüber sogenannten „Dioxinen“ (Dibenzo-p-dioxine, Dibenzofurane) ist. Diese Stoffe kommen in unserer Umwelt vor und haben ein relativ hohes toxisches Potential auf den Menschen. Die Folgen dieser Stoffe können eine Verminderte Quantität und Qualität der Spermien im späteren Leben sein.

Die Exposition gegenüber Dioxinen ist in Deutschland relativ moderat, mit abnehmender Tendenz in den letzten Jahren. Dennoch könnte ein Dioxineffekt auf die Spermienqualität bestehen. Die Fragestellung dieser Studie ist daher, ob sich in Abhängigkeit von der Dioxin-Belastung im ersten Lebensjahr –vor allem durch die Muttermilch- Unterschiede in der Spermienqualität im Erwachsenenalter nachweisen lassen. Die Ulmer Säuglingsstudie (Kinderstudie) ist derzeit weltweit die einzige Studie, in der diese wichtige Frage untersucht werden kann. Die Ethikkommission der Universität Ulm hat diese Studie bereits mit einem positiven Votum bewertet.

Sollte dieser Effekt gefunden werden können, kann die Studie Aufschluss liefern, ob eine hohe Dioxinexposition mit epidemiologischen Daten zur „Spermienkrise“ in Industrieländern übereinstimmt. Dadurch kann es zur fundierten toxikologischen Neubewertung von Dioxinen kommen.

FörderungUniversität Ulm

Ein wesentlicher Teil der Ulmer SPATZ Gesundheitsstudie wird aus Mitteln des Instituts für Epidemiologie und Medizinische Biometrie der Universität Ulm bezahlt. Damit wird das Institut seinem Forschungsauftrag durch die Universität und seiner Verantwortung für die Gesundheit in der Region gerecht.

Spenden

Wenn Sie an die Ziele der Ulmer SPATZ Gesundheitsstudie glauben und uns finanziell unterstützen möchten, dann setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung.

Unterstützung aus der Region

Die Ulmer SPATZ Gesundheitsstudie wird von Unternehmen aus der Region unterstützt. Sponsoring der Britax Römer Kindersicherheit GmbH, von Transporeon GmbH sowie der Beurer GmbH kam, bzw. kommt der Öffentlichkeitsarbeit der Studie zugute. SPRACHROHR | Webentwicklung unterstützt Aufbau und Pflege der Internetpräsenz der Studie.

Sachspenden

Die Firma SOLINEST Deutschland GmbH hat der Ulmer SPATZ Gesundheitsstudie gratis N.A!- Fruchtsnacks für den Spatz-Beutel zur Verfügung gestellt. Die Firma SCHIESSER hat Unterwäsche in Baby- und Kindergrößen geschenkt, die an die teilnehmenden Familien verteilt wurde. Die PAUL HARTMANN AG und die RAVENSBURGER AG haben kleine Aufmerksamkeiten für teilnehmende Familien gespendet; Lansinoh Laboratories Inc. tätigte eine Sachspende, die der PatientInnenversorgung in der Universitätsfrauenklinik Ulm zugute kam.

BestandteileFragebögen

Fragebögen sind ein zentrales Instrument unserer Forschung. Mithilfe von Fragebögen erheben wir bei den TeilnehmerInnen an der Ulmer SPATZ Gesundheitsstudie Daten zu Gesundheit und gesundheitsrelevantem Verhalten sowie zum Lebensumfeld. Natürlich sind die Mutter und das Kind der Kern der Studie. Wir betrachten aber die ganze Familie als TeilnehmerInnen und sind auch bemüht, Daten von anderen Familienmitgliedern zu sammeln.

Blutproben

Blutproben und andere Bioproben der TeilnehmerInnen (z. B. Muttermilch, Urin, Haar) helfen uns, biologische Vorgänge im Körper nachzuvollziehen und die Auswirkung von äußeren Umständen auf körpereigene Vorgänge und Krankheitsentstehung besser zu verstehen.

Ärztliche Untersuchungen

Ärztliche Untersuchungen geben uns Aufschluss über relevante Symptome und Diagnosen. Dazu führen wir selbst ärztliche Untersuchungen durch (z. B. eine hautärztliche Untersuchung bei teilnehmenden Kindern mit Hautproblemen). Aber wir erheben auch Daten aus ärztlicher Dokumentation wie z. B. aus dem Mutterpass oder auch direkt von den behandelnden ÄrztInnen mithilfe eines Fragebogens. Außerdem wollen wir Informationen, die bei den routinemäßig durchgeführten „Allgemeinen Vorsorgeuntersuchungen“ von den KinderärztInnen erhoben werden, in die Studie einbeziehen.

Unterstützt von

Firma BeurerUlmer Weltladen

Was ist ulmer-forschen.de?

ulmer-forschen.de ist der Forschungsauftritt des Instituts für Epidemiologie und Medizinische Biometrie der Universität Ulm.

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